Und nun die Beschreibung meiner psychophysiologischen Studie:
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Katecholamine Serotonin, Noradrenalin und Dopamin sowie das Opiat Beta-Endorphin dienten als Indikatoren, um Glücksgefühle durch Singen zu beweisen, indem die Ausschüttung dieser Stoffe durch das Singen von freiwillig gewählter Gesangsliteratur aller Sparten im Blutserum gemessen wurde. Gleichzeitig wurde der Stress- und Angstlevel durch die Messung des Adrenalinwertes und die emotionale Befindlichkeit mittels des Emotionalitätsinventars EMI-B (Ullrich, 1978) erhoben. Auf Grund der Literatur war zu erwarten, dass durch das Singen positive Emotionalität, Gutgestimmtheit und Glück erreicht und daher Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Beta-Endorphin vermehrt während der Bedingung "Singen", die der Bedingung "Alltag" gegenübergestellt wurde, ausgeschüttet werden. Eine oftmals durch Musik induzierte Verringerung von Stress und Angst und damit Stärkung der Immunabwehr (Otto, 2000) könnte durch ein Absinken des Adrenalinspiegels bestätigt werden. Eine Verschiebung der Befindlichkeitswerte in Richtung Wohlbefinden, froher, angstfreier und dynamischer Stimmung war ebenfalls auf Grund der bisherigen Forschung zu erwarten.
Folgende Hypothesen konnten bestätigt werden: Demgegenüber konnten folgende Hypothesen nicht bestätigt werden: Hier die Rohdaten in Tabellenform:
Serotonin H1.1: Der Serotonin-Wert ist nach dem Singen höher als vor dem Singen. Wie in den vorigen Kapiteln ausgeführt, kann Serotonin als psychophysiologischer Indikator für das Vorhandensein von Hochgefühl, Euphorie, Zufriedenheit bzw. Traurigkeit dienen. Serotoninmangel wird in der Literatur als eine der Ursachen von Depressionen genannt. Die Erhöhung des Serotoninspiegels korreliert mit einer Verringerung der Traurigkeit. Die Abwesenheit von Traurigkeit wird in verschiedenen Modellen als Bestandteil des Glücklichseins dargestellt (vgl. Ausführungen im Kapitel 1 dieser Arbeit). Singen wird in Fallbeschreibungen der Musiktherapie immer wieder als Mittel zur Verringerung von Traurigkeit, als Unterstützung bei der Verarbeitung von Depressionen eingesetzt (vgl. Ausführungen im Kapitel 3 dieser Arbeit). Es war daher zu erwarten, dass der Serotoninspiegel durch das Singen steigt und der Wert zum Abnahmezeitpunkt 3 (nach dem Singen) über dem des Abnahmezeitpunkts 2 (vor dem Singen) liegt. Der Unterschied zwischen dem Abnahmezeitpunkt 1 und 2 (Bedingung "Alltag") dient als Kontrollvariable. Es könnte ja der Fall sein, dass die Blutwerte auch während des Alltags maßgeblich schwanken und daher aus der reinen Tatsache, dass die Werte nach dem Singen höher sind als vor dem Singen, keine Schlüsse gezogen werden dürften. In diesem Experiment wurde mit vorliegendem Design versucht, diese Störvariable auszuschalten.
Nun zu den Ergebnissen im Detail (Angaben in mg/L):
Tab.7: Serotonin – absolute Werte Eindeutig ist zu beobachten, dass 5 der 6 Versuchspersonen eine Erhöhung des Serotoninwertes durch das Singen erfahren haben. Versuchsperson 5 hat einen sehr niedrigen Ausgangswert, was auf einen generellen Serotoninmangel und die damit verbundenen Unfähigkeit, Serotonin ausschütten zu können, hinweisen könnte. Es wurde zwar versucht, bei der Auswahl der Versuchspersonen mittels des Befindlichkeitsfragebogens EMI-B derartige Personen auszuschließen (hoher Wert in der Skala "Depressive Stimmung" wäre ein Indikator für einen allfällig vorhandenen Serotoninmangel gewesen), die genannte Versuchsperson war jedoch dabei völlig unauffällig. Auch im Verhalten während der Untersuchung haben sich keine Indizien dafür gezeigt. Trotzdem sollten die Werte der VP in diesem Zusammenhang interpretiert werden.
Abb. 81: Serotonin – 3 Testzeitpunkte – absolute Werte Alle Versuchspersonen (ausgenommen VP 5, sh. vorher) hatten nach dem Singen einen höheren Wert als zu Beginn der Untersuchung. Der Serotoninspiegel ist also in den 1 ½ Stunden der Untersuchung stark angestiegen.
Abb. 82: Serotonin - 3 Testzeitpunkte - Verlauf Wird der Unterschied zwischen den Bedingungen "Alltag" und "Singen" betrachtet, ergibt sich folgendes Bild: Abb. 83: Serotonin – Alltag vs. Singen, absolute Werte
In Prozentwerten ausgedrückt erscheint das Ergebnis noch eindrucksvoller:
Tab. 8: Serotonin – prozentuelle Veränderung
4 Versuchspersonen haben eine eindeutig größere Zunahme unter der Bedingung "Singen" als unter der Bedingung "Alltag", Versuchsperson 2 hat während der Bedingung "Alltag" mehr Serotonin ausgeschüttet als während des Singens, Versuchsperson 5 ist auf Grund des niedrigen Ausgangswertes nur bedingt zu interpretieren, trotzdem zeigt der Mittelwert ein mehr als 3-fach höheres Ausschütten während des Singens an (+21% vs. + 6%).
Abb. 86: Serotonin – Mittelwert, prozentuelle Veränderung
Es kann daher von einer eindeutigen Tendenz in Richtung der Erhöhung des Serotoninspiegels durch das Singen gesprochen werden. Die Hypothese 1.1 wird beibehalten. Noradrenalin H1.2: Der Noradrenalin-Wert ist nach dem Singen höher als vor dem Singen Die Ausschüttung von Noradrenalin bewirkt positive Emotionen, hebt die Stimmung und wirkt motivierend (vgl. z.B. Erdmann, Ising & Janke, 2000 und Schneider & Schmalt, 2000). Nachdem in dieser Arbeit davon ausgegangen wird, dass Singen förderlich für das Wohlbefinden, die Stimmung und das Glücksgefühl ist, war die Hypothese derart zu formulieren. Hier die Ergebnisse im Detail (Angaben in pg/ml):
Tab. 9: Noradrenalin – absolute Werte Eindeutig ist zu beobachten, dass alle Versuchspersonen eine Erhöhung des Noradrenalinspiegels, teilweise in sehr hohem Ausmaß, durch das Singen erfahren haben. Die höchste Zunahme weist Versuchsperson 3 auf (Steigerung um 642 pg/ml), die niedrigste Versuchsperson 5 (siehe Ausführung zu dieser Versuchsperson im vorigen Abschnitt) mit 17 pg/ml. Während der Bedingung "Alltag" erfolgten entweder Zu- oder Abnahmen, allerdings (mit Ausnahme der Versuchsperson 5, sh. vorher) in weit geringerem Ausmaß als während der Bedingung "Singen". Der Verlauf zwischen den 3 Testzeitpunkten lässt sich folgendermaßen darstellen. Wird der Unterschied zwischen den Bedingungen "Alltag" und "Singen" betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:
In Prozentwerten erscheint der Unterschied noch offensichtlicher:
Tab. 10: Noradrenalin – prozentuelle Veränderung
Der Mittelwert ergibt ein mehr als 8-fach stärkeres Ausschütten während der Bedingung "Singen" im Vergleich zur Bedingung "Alltag". Ränge
a Singen < Alltag Statistik für Test(b)
a Basiert auf negativen Rängen. Tab. 11: Noradrenalin – Wilcoxon-Test Da die Hypothese gerichtet formuliert ist, ist das für 2-seitige Hypothesen gültige Signifikanzergebnis zu halbieren und beträgt daher 0,023. Dieser Wert ist eindeutig kleiner als das Signifikanzniveau von 0,05, weswegen ein signifikantes Ergebnis hinsichtlich des Vergleichs der Bedingungen "Alltag" und "Singen" vorliegt. Die Richtung des Ergebnisses ist eindeutig aus den Rangsummen zu entnehmen. Der Noradrenalin-Wert ist nach dem Singen signifikant höher als vor dem Singen.
Zum Vergleich der 3 Testzeitpunkte wurde ein Friedman-Test (wiederum nonparametrisch) durchgeführt. Ränge
Statistik für Test(a)
a Friedman-Test Tab. 12: Noradrenalin – Friedman-Test Es bestehen signifikante Unterschiede zwischen den 3 Testzeitpunkten hinsichtlich Noradrenalin. Adrenalin H1.3: Der Adrenalin-Wert ist nach dem Singen niedriger als vor dem Singen Im Gegensatz zum Noradrenalin gilt eine Erhöhung von Adrenalin als Indikator für Anspannung, Angst und Stress (vgl. z.B. Erdmann, Ising & Janke, 2000). Hoher Adrenalinspiegel bedeutet auch, das man sich selbst wenig unter Kontrolle hat. Forschungen haben gezeigt, dass Musik im allgemeinen und Singen im speziellen angstmindernd und stresslösend wirken kann (vgl. z.B Schwabe, 1987 oder Spitzer, 2002) Es war daher davon auszugehen, dass der Adrenalinspiegel durch das Singen sinkt. Nun zu den Ergebnissen im Detail (Angaben in pg/ml):
Tab. 13: Adrenalin – absolute Werte Bei 5 von 6 Versuchspersonen ist der Adrenalinspiegel gesunken, teilweise auch unter den Ausgangswert zu Beginn der Bedingung "Alltag"
Abb. 93: Adrenalin – 3 Testzeitpunkte – absolute Werte Der Verlauf kann folgendermaßen dargestellt werden: Wird der Unterschied zwischen den Bedingungen "Alltag" und "Singen" betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:
Tab. 14: Adrenalin – prozentuelle Veränderung
Die Unterschiede zwischen den prozentuellen Veränderungen der Mittelwerte können folgendermaßen dargestellt werden:
Die angst- und stresslösende Wirkung von Singen scheint bestätigt. Die Hypothese 1.3 wird beibehalten. Dopamin H1.4: Der Dopamin-Wert ist nach dem Singen höher als vor dem Singen Die Erhöhung des Dopaminspiegels wird in der Literatur (vgl. z.B. Otto, 2000) mit positiver Emotionalität, Gutgestimmtheit, Euphorie, Glücksgefühl sowie Verringerung der Traurigkeit in Zusammenhang gebracht. Es war daher auch hier eine Erhöhung des Spiegels durch das Singen und die damit verbundene Freude zu erwarten. Bei Betrachtung der nun folgenden Tabelle kann jedoch keine Tendenz festgestellt werden (Angaben in pg/ml):
Tab. 15: Dopamin – absolute Werte Bei 2 Versuchspersonen nahm der Dopaminspiegel während des Singens zu, bei einer blieb er beinahe gleich, bei 3 Versuchspersonen sank er während des Singens. In der Bedingung Alltag sank er bei 4 Versuchspersonen, bei einer stieg er leicht und bei einer Versuchsperson stark.
Wird der Unterschied zwischen den Bedingungen "Alltag" und "Singen" betrachtet, ergibt sich folgendes Bild: Wird der Unterschied in Prozentwerten ausgedrückt, ergibt sich folgendes Bild:
Tab. 16: Dopamin – prozentuelle Veränderung Abb. 101: Dopamin – prozentuelle Veränderung Der prozentuelle Mittelwertsvergleich gibt keine klare Richtung der Veränderung an. Der Dopaminspiegel ist während der Bedingung "Alltag" leicht gestiegen, während der Bedingung "Singen" nahezu gleich geblieben.
Hinsichtlich des Dopamin wird die Alternativhypothese verworfen und die Nullhypothese beibehalten. Beta-Endorphin H1.5: Der Beta-Endorphin-Wert ist nach dem Singen höher als vor dem Singen. Beta-Endorphin wird als das "Glückshormon" schlechthin beschrieben. Es wird bei Euphorie und Glücksgefühlen ausgeschüttet.
Tab. 17: Beta-Endorphin – absolute Werte
In Prozentwerten stellt sich das Ergebnis derart dar:
Tab. 18: Beta-Endorphin – prozentuelle Veränderung
Der Mittelwertsvergleich zeigt einen 3 - fachen Zuwachs. Es kann daher von einer eindeutigen Tendenz in Richtung der vermehrten Ausschüttung während des Singens ausgegangen werden. Die Hypothese 1.5 wird beibehalten.
Angst H1.6: Das Befinden ist nach dem Singen angstfreier als vor dem Singen. In den nunfolgenden Abschnitten erfolgt die Interpretation des Emotionalitätsfragebogens EMI-B. Signifikante Aussagen können auf Grund der für eine Fragebogenuntersuchung weit zu geringen Anzahl an Versuchspersonen nicht getroffen werden, jedoch scheint es trotzdem interessant, Veränderungen hinsichtlich der Befindlichkeit bei den Versuchspersonen genauer zu untersuchen. Sämtliche Befindlichkeitshypothesen wurden in die Richtung der Besserung des Zustandes in Richtung Wohlbefinden formuliert, da in der Literatur sehr viele Berichte über angstlösende, befreiende, enthemmende und Wohlbefindensfördernde Wirkungen von Musik zu finden sind (vgl. z.B. Adamek, 2000, Hegi, 1997). Um sich die Veränderungen bei den Z-Werten der Befindlichkeitsskalen besser vorstellen zu können, sei die Verteilung der z-Werte und der hier verwendeten Z-Werte (Standardwerte) graphisch dargestellt. Abb. 108: Graphische Darstellung der Verteilung der z- und Z-Werte (aus Kubinger, 1996, S. 57). Hinsichtlich der Skala "Ängstliches versus angstfreies Befinden" ergaben sich folgende Werte:
Tab. 19: Angst – Z-Wertveränderung Bei 3 Versuchspersonen erfolgte eine Verbesserung der Befindlichkeit, also eine Reduzierung der Angst (Verringerung der Z-Werte bedeutet in allen Skalen eine Verringerung des negativen Befindlichkeitszutstandes), bei einer Versuchperson blieb der Angstlevel gleich, bei 2 Versuchspersonen erhöhte er sich. In Summe erfolge eine Reduzierung um 2 Z-Werte.
Der Mittelwert ist also um 2 Z-Werte gesunken. Es kann daher von einer leichten Tendenz zur Verringerung der Angst gesprochen werden. Die Alternativhypothese wird beibehalten. Depression H1.7: Die Stimmung ist nach dem Singen froher als vor dem Singen Die Tabelle ergibt folgendes Bild:
Tab. 20: Depression - Z-Wertveränderung Bei 5 Versuchspersonen erfolgte eine Reduzierung der depressiven Stimmung bzw. eine Vermehrung der frohen Stimmung, bei einer Versuchsperson nahm die depressive Stimmung zu. In Summe erfolgte eine Reduzierung um 3 Z-Werte.
Abb. 111: Depression – Z-Wertveränderung
Der Mittelwertsvergleich ergibt folgendes Bild:
Die Alternativhypothese wird daher beibehalten. Es kann von einer eindeutigen Tendenz in Richtung "froher Stimmung" gesprochen werden. Erschöpfung H1.8: Das Befinden ist nach dem Singen weniger erschöpft als vor dem Singen Die Tabelle zeigt folgende Werte:
Tab. 21: Erschöpfung – Z-Wertveränderung 4 Versuchspersonen zeigen eine bedeutende Verringerung der Erschöpfung, 2 eine Zunahme. In Summe ergibt sich eine deutliche Reduzierung des Erschöpfungszustandes. Es kann daher die Alternativhypothese beibehalten werden, da eine eindeutige Tendenz in Richtung eines dynamischen, energievollen Befindens erkennbar ist. Aggressivität H1.9: Die Stimmung ist nach dem Singen weniger aggressiv als vor dem Singen. Folgende Z-Werte wurden vor- und nach dem Gesangsauftritt erhoben:
Tab. 22: Aggressivität – Z-Wertveränderung Bei 2 Versuchspersonen erfolgte eine Reduzierung der Aggressivität, 3 blieben gleich und bei einer erhöhte sich die Aggressivität. Der Gegenpol in der betreffenden Skala lautet "nachgiebige Stimmung". Es ist daraus zu erklären, dass durch die erfolgte Aktivierung durch die Gesangsdarbietung die Versuchspersonen nicht "nachgiebig" wurden, daraus eine Erhöhung der Aggressivität (bei 2 Versuchspersonen) abzuleiten, scheint mir nicht berechtigt.
Abb. 116: Aggressivität – Mittelwert Hinsichtlich der Skala "Aggressive versus nachgiebige Stimmung" wird die Alternativhypothese verworfen und die Nullhypothese beibehalten. Hemmung H1.10: Das Befinden ist nach dem Singen weniger gehemmt als vor dem Singen. Folgende Werte wurden erhoben:
Tab. 23: Hemmung – Z-Wertveränderung 3 Versuchspersonen weisen eine sehr große Reduktion des gehemmten Befindens und eine merkbare Erhöhung des spontanen Befindens auf, eine Versuchsperson bleibt gleich und zwei weisen eine Erhöhung auf.
Auf Grund der eindeutig ersichtlichen Tendenz wird die Alternativhypothese beibehalten. Verlassenheit H1.11: Das Verlassenheitsgefühl ist nach dem Singen geringer als vor dem Singen. Die Skala lautet exakt "Verlassenheits- versus Geborgenheitsgefühl". Eine Verringerung der Z-Werte kann daher auch als Zunahme an Geborgenheitsgefühl interpretiert werden. Folgende Daten wurden erhoben:
Tab. 24: Verlassenheit – Z-Wertveränderung
Abb. 119: Verlassenheit – Z-Wertveränderung Im Schnitt blieb das Befinden in diesem Teilbereich beinahe gleich (gerundet auf ganze Z-Wertpunkte).
Hinsichtlich der Skala "Verlassenheits- versus Geborgenheitsgefühl" wird die Nullhypothese beibehalten und die Alternativhypothese verworfen. Gestörtes Allgemeinbefinden H1.12: Das gestörte Allgemeinbefinden ist nach dem Singen geringer als vor Die Skala "Gestörtes Allgemeinbefinden versus Wohlbefinden" ist eine Summenskala, die über 18 der bereits in anderen Skalen verwendeten Items erhoben wird.
Hierbei konnten folgende Werte erhoben werden:
Tab. 25: Gestörtes Allgemeinbefinden – Z-Wertveränderung Bei zwei Versuchspersonen steigerte sich das Wohlbefinden enorm, bei zwei in einem geringerem Ausmaß, eine Versuchsperson zeigte keine Befindlichkeitsänderung und bei einer Versuchsperson nahm das Wohlbefinden ab und das gestörte Befinden zu. Abb. 121: Gestörtes Allgemeinbefinden – Z-Wertveränderung
In Summe erfolgte eine Reduzierung des gestörten Befindens in Richtung Erhöhung des Wohlbefindens um 5 Z-Wertpunkte. Abb. 122: Gestörtes Allgemeinbefinden - Mittelwert Es kann daher eindeutig von einer Erhöhung des Wohlbefindens gesprochen werden. Die Alternativhypothese wird beibehalten. Singend glücklich H1.13: Singen macht glücklich. Werden alle bei diesem Experiment erhobenen Daten in ihrer Gesamtheit betrachtet ergibt sich folgendes Bild: Generell ist zu beachten, dass ein signifikantes Ergebnis auf Grund der – durch finanzielle Einschränkungen bedingten – geringen Anzahl an Versuchspersonen nur in einem Fall (Noradrenalin) erreicht wurde. Die anderen Ergebnisse zeigen jedoch starke Tendenzen in die in der Hypothese formulierte Richtung. Eine Fortführung dieser Untersuchung unter den gleichen Bedingungen und im gleichen Design ist daher wünschenswert.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Musikpsychologie als Brücke zwischenMusikpsychologie als Brücke zwischen Mensch und Musik. Mensch und Musik. |